Käte Hamburger Kolleg "Kulturen des Forschens"
Das Käte Hamburger Kolleg (KHK) „Kulturen des Forschens" ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes interdisziplinäres Kolleg, das jährlich zehn internationale Fellows aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Natur- und Technikwissenschaften sowie der Kunst und Kunstgeschichte nach Aachen beruft. Das Kolleg versteht sich als ein internationales Center for Advanced Studies für Geschichte, Philosophie und Soziologie der Wissenschaft und Technik.
Der KHK Forschungsschwerpunkt
Das KHK „Kulturen des Forschens“ widmet sich den vielfältigen Forschungskulturen der Wissenschaften, deren Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Transformationen.
Im interdisziplinären Diskurs stehen dabei die Fragen im Mittelpunkt, wie sich Forschung verändert durch die Orientierung der Wissenschaften auf komplexe Systeme und deren gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende, Biologisierung und Nachhaltigkeit und wie dadurch die epistemische und partizipative Komplexität des Forschens zunimmt.
Dieser Wandel des Forschens wird aus historischer wie gegenwartsbezogener Perspektive gemeinsam mit internationalen Fellows aus den Geistes-, Sozial-, Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften untersucht. Zentral ist dabei die wissenschaftsphilosophische Prämisse, dass sich durch die Komplexitätsanforderungen und durch die Digitalisierung als Ermöglichung der Erforschung komplexer Systeme – Simulation, Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen – die Erkenntnisformen und damit Erkenntnisse der Forschung aktuell tiefgreifend verändern.
Die Folge ist, dass neue Kulturen des transdisziplinären Forschens entstehen und dass sich Wissenschaft und Technik eng verzahnen.
Das Kolleg versteht sich als ein Denkraum für die Interaktion der Wissenschafts- und Technikphilosophie mit der Wissenschafts- und Technikforschung im Austausch mit den Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften zu den Transformationen der Forschung.
Das KHK Fellowprogramm
Das KHK Fellowprogramm wird jährlich im Herbst in offenen, weltweiten Calls ausgeschrieben. Bewerben können sich Postdocs, Professoren und Professorinnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Natur- und Technikwissenschaften sowie der Kunst und Kunstgeschichte mit einem konkreten Forschungsvorhaben im Rahmen des Forschungsprogramms des Kollegs.
Der Wissenschaftliche Beirat des KHK Kulturen des Forschens wählt aus den Bewerbungen jährlich etwa zehn internationale Fellows aus, die dann im Oktober nach Aachen kommen, um ein Jahr lang gemeinsam am Kolleg zu forschen.
KHK Förderinitiative
Käte Hamburger Kollegs sind vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Zentren für geistes-/sozialwissenschaftlicher Spitzenforschung.
Neben den „klassischen Kollegs“ gibt es ab 2021 auch Kollegs, die sich durch eine transdisziplinäre Zusammenarbeit auszeichnen. Das Aachener Kolleg ist eines von zwei transdisziplinären KHKs, die die Zusammenarbeit zwischen den Geistes-, Sozial- sowie den Lebens-, Natur-, Technik- oder Ingenieurwissenschaften fördern.